8. Vereinstreffen (11.5.2001)

18:00 ... 18:00? So früh schon? Ja - heute treffen wir uns ja nicht im "Graba 42" - heute gehen wir in eine Ausstellung und ich werde 2 unterwegs auflesen. Die ESA-Ausstellung "Graz und der Weltraum" ist eine Wanderausstellung, die im Rahmen der diesjährigen "ScienceWeek" organisiert ist.

18:30 ... Sandra, ihr Bekannter Johannes und ich gehen in das Gebäude des Institutes für Weltraumforschung in der Grazer Schmiedlstraße. Harald erwartet uns bereits - er arbeitet hier und wird uns durch die Ausstellung führen. Kurz danach kommen Renate, Gerry mit seiner Frau Andrea, Erich und René. Zusammen mit dem Leiter der Ausstellung, Dr. Günther Kargl, gehen wir dann in die Schauräume.

Am Beginn der Führung erzählen uns Harald und Dr. Kargl über die Zusammenarbeit mit der ESA, der Europäischen Space Agency. Das erste Modell zeigt uns wie die fertige ISS aussehen wird - es ist sogar im Maßstab 1:200 (in echt dann ca. 80x100m) schon recht beeindruckend. Wenn die Station fertiggestellt ist, werden wir sie wegen der Lichtreflexion der Solarzellen auf der Erde sehen. Beim Modell träumte so mancher von uns, selbst einmal als Weltraumtourist dort oben zu sein (Gerry verriet mir, eine seriöse Schätzung gibt an, dass ca. 50.000 Menschen bis 30.000 US$ zahlen würde, da hinauf zu kommen. Nachdem wir nicht soviel Geld haben, bleibt es ein Traum!).

Bei einem 1:25-Modell der Ariane 5 wird uns auch über die Grazer Zulieferfirmen erzählt und welche Kriterien sie zu erfüllen haben. Die erste Ariane 5 hatte ja einen Fehlstart - an Bord war auch ein Magnetfeld-Messungs-Experiment (Cluster), das mit Beteiligung dieses Grazer Institutes laufen sollte (mehr dazu später).

Welche Beteiligungen gibt es? Vor allem Geräte und KnowHow zur Plasmaphysik u.a. (eine dann auch etwas später) - genauere Informationen auf den Webseiten des Institutes.

Ein größerer Teil der Ausstellung widmet sich dann den Aufgaben und Arbeitsbereichen der ESA: Erdbeobachtungsprojekte, Kommunikationsprojekte, das Infrarot-Weltraum-Observatorium SOHO (mit Beteiligung des IWF), die Erforschung der Sonne u.v.m.

Die nächsten Modelle zeigen dann die 4 Satelliten der Cluster-2-Mission (die erste war ja dem Fehlstart der 1. Ariane 5 zum Opfer gefallen). Diese Magnetfeld-Meß-Mission war so wichtig, dass sie wiederholt wurde (diesmal mit 2 russischen Proton-Raketen ins All geschossen )! Die vier 3m-großen Satelliten fliegen in einem Tetraeder im All - so können 3-dim. Messungen vorgenommen werden.

Das nächste Modell zeigt bereits die nächste Zukunft: die Rosetta-Mission! Dabei wird ein Orbiter und ein Lander zu einem Kometen geschickt (2003 geht's los - 2011 treffen sich Orbiter und Komet weit weg von Sonne und Erde...). Der Lander soll dann auf dem ca. 1 km großen, kartoffelförmigen Kometen landen und dort Experimente durchführen. Die Beteiligung des IWF besteht in dem Anker mit der der Lander am Kometen festgemacht wird. Dabei überlegen sich die Wissenschafter unter der Leitung Dr. Kargls vom ersten Modell bis zum Flugmodell, das sich am Lander befinden wird, die Ausführung. Begonnen haben sie mit Projektilen und deren Verhalten - zur Zeit gibt es bereits ein Flugmodell. Dieses Modell hat bereits einige Tests auf Weltraumfähigkeit (Kälte, Ionisierung, starke mechan. Belastung beim Start ... u.v.m.) hinter sich. Auch die Software (Abschuss des Widerhakens, sitzt er fest?, muss ein 2. Widerhaken gesetzt werden, Rückstoß-Ausbalancierung, ...) und die Messungen rund im den Widerhaken kommen aus Graz! Wir wünschen dieser "Kometenjagd-Mission" viel Erfolg!

Den Abschluss dieses Führungsteiles bildeten dann die Modelle der ENVISAT-, CASSINI-HUYGENS- und AUSTROMIR-Missionen.

Im 2. Teil der Führung erfuhren wir dann mehr über den Post-Raketen-Pionier Schmiedl, über weitere Flugmodelle des Institutes, sahen das erste Flugmodell der Verankerung der Rosetta-Mission und so manche Sachen, die bereits auf der Mir waren (Schuhe, Handschuhe, Papier ... - alles von einem Sammler zur Verfügung gestellt).

Nach guten 2 Stunden - nach unzähligen Fragen unsererseits, nach Schmankerln über die Zusammenarbeit mit den Russen, nach vielen tollen Informationen über die Grazer Präsenz im All und nach so manchen Ideen für zukünftige SF-Romane - waren wir alle ob der interessanten Ausstellung geschafft. Da half nur der Besuch eines geeigneten Lokales und der Verzehr von Speis' und Trank'. Hier noch mal ein herzliches Dankeschön an die Führungsmannschaft, Dr. Günther Kargl und Mag. Harald Ottacher, - es war toll!

Beim Chinesen klang dann unser Stammtischtreffen aus. Ich informierte die Anwesenden über unsere weiteren Pläne:

So weit - so gut!

Unser nächstes Treffen wird am 8. Juni - wieder im "Graba 42" stattfinden!

Ad Astra

Bernd


Mai 2001