2. Akt
Perry Rhodan Austria Con I
Sa 17.10.98 14:00 - ?
"Leiht mir Eure Sinne, Terraner!" ... beginne ich mit meiner Begrüßung (Hier findet die geneigete Leserschaft die komplette Rede), meine schwarze Kappe tief im Gesicht, damit man mir meine Nervosität nicht ansieht. Der Auftrittsapplaus bei den Gästen reißt mich mit, pfuuhhhh - mir geht es schon besser.

Alle Gäste sind vorgestellt - jetzt bitte ich den Bürgermeister und Schirmherren der Veranstaltung Karl Strohmeier den Con zu eröffnen. In seiner launigen Ansprache begrüßt er uns, bedankt er sich für unser Kommen und stellt den Ort Gleinstätten und das Schloß kurz vor.

 Bürgermeister Karl Strohmeier am Rednerpult, Susan Schwartz, Ernst Vlcek, Klaus Bollhöfener und Organisator Bernd Hubich



Die ersten 20 Minuten sind vorüber, als ich Ernst Vlcek zum ersten Programmpunkt an das Mikrophon bitte.
Was gibt es Neues?

"Was soll ich euch erzählen? Was Neues? - da weiß ich nur etwas von meinen Kindern und Enkeln zu erzählen!", beginnt der Großmeister der Exposé-Redaktion Ernst Vlcek. Wie ein Politiker möchte er sich herauswinden, lange reden und kaum etwas sagen. So geht das natürlich nicht, wir müssen Fragen stellen. Fragen aus dem Publikum und von mir entlocken dem Ernst doch einiges: Die Handlung bis Band 2000 steht, die Eckpfeiler bis 2200 auch. Thoregon wird etwas anders weitergeführt. Wie ist das mit den Ideen? Viele werden herangetragen und verworfen und dann wieder aufgenommen. Die meisten Ideen entstehen aber bei den Redaktionssitzungen und bei den Autorenkonferenzen (Da möchte ich einmal Mäuschen spielen! Oder "Wanzen" anbringen! Oder ...).
Ernst spickt seine Rede jetzt doch mit Beispielen aus der Vergangenheit. Für kurze Zeit kommt Ernst zu Sha Bassa, wir hätten ihn schon in seiner echten Gestalt gesehen. "Quotor!" rufe ich dazwischen. Ernst schaut mich - mitleidig? verschmitzt? - an und sagt: "Der spielt keine weitere Rolle mehr!" Ein Trick? Der geneigte Leser wird es in ca. einem Jahr genauer wissen!

Auch die Arbeit im 3-Team (Klaus N(ikolaus) Frick, Robert Feldhof und Ernst Vlcek) wird vom ihm kurz beleuchtet. Neben den Autorenkonferenzen gibt es ja noch die Treffen der "Expokraten".

Doch 40 Minuten sind im Nu um - so kann es nicht weitergehen! Einen neuen Begriff brauchen wir noch, daher starte ich einen letzten Versuch: "Du hast in Garching über den/die Sonnentresor/e, über Virtuelle Schiffe und über einen "multiplen Mutanten" gesprochen. Hier entlassen wir dich nur, wenn du uns auch einen neuen Begriff nennst!" Ernst überlegt und spricht: "Exkoksol, ein Stoff der von den "Myrrhen" / "Smyrnen" in Umlauf gebracht wird." (Steinigt mich bitte nicht, besser habe ich es nicht verstanden. Sollte dieser Begriff in der Serie auftauchen und anders geschrieben stehen - großes SORRY. Ehrenwort!).
Unter großem Beifall "rettete" sich Ernst vor unseren Fragen. Im Stillen nahm ich mir vor, bei jedem Aufeinandertreffen ihm weitere Geheimnisse zu entlocken!
Für den nächsten Punkt bat ich nun Klaus Bollhöfener auf die Bühne.

Neues aus Marketing, Redaktion und PRFZ

Durch die schon erwähnte Umstellung im Programm muß jetzt Klaus über Marketing, Redaktion und PRFZ sprechen - dafür hat er 60 Minuten. Mit seinen Unterlagen - halt, was sehe ich: "Protokoll der Autorenkonferenz August 1998"! Da wird er auch etwas dazu sagen, verspreche ich mir! - geht er zum Rednerpult und erzählt:
Der 2-jährige Vertrag über die Taschenbücher mit Burgschmiet wird nicht verlängert (Vertriebsprobleme).
Der Traversan-Zyklus rund um Atlan ist sehr gut angelaufen. Hans Kneifel wird einen Roman beisteuern und zwei neue Autoren und ein neuer Zeichner stellen sich vor. Überhaupt konzentriert sich die Redaktion zur Zeit auf drei Figuren der Serie: Perry Rhodan, Atlan (Traversan-Zyklus, Atlan-Magazin, CD-ROM Projekte rund um Atlan) und Gucky (Plüschfiguren, Hörspiel MC und CD).
Einen "Weihnachts-Gucky" - mit roter Zipfelmütze - wird es geben.
"Thoregon II - Die verbotene Stadt" ist auch bald im Handel erhältlich.
Die Raumschiffmodelle (Glador, Marco Polo und Sol) der Fa. Revell werden bei der Spielwarenmesse in Nürnberg vorgestellt (leider nur für das Fachpublikum) und kommen dann - hoffentlich bald - in den Handel. Hier hat Oliver Johanndrees stark mitgewirkt.
Die Lexikon-CD muß, sollte sie zum Band 2000 (leider wird sie nicht dem Heft beigelegt, wie ein Zuhörer im Auditorium laut fordert) bzw. zum Weltcon (Auch hier ist leider die Frage des Veranstaltungsortes noch offen!) fertig sein, bald in Angriff genommen werden. Wir sind uns aber alle einig: Wir brauchen so eine CD-ROM!
Die - an sich bereits tollen - Internetseiten sind im Umbau begriffen.
Er entschuldigt sich noch einmal, daß der PRFZ-Stand etwas "mager" bestückt ist. Die Spedition hat nichts geliefert.
Zum Schluß zückt er besagtes Protokoll und bietet uns an, einen Satz daraus vorzulesen. "Protokoll", beginnt er - das Publikum heult auf: "Mehr, mehr!". Schlußendlich läßt er sich ein wenig erweichen und gibt folgendes zum Besten: Da war von den "Meister des Sandes"; den "alliotischen Wanderer"; von "Sha Bassas Machtbasis" und der "kosmische Fabrik" die Rede. Seinen Vortrag beschließt er mit dem Namen des nächsten Teilzyklusses: "Materia".
So schnell können 60 Minuten vorbeigehen!
In der darauf folgenden Pause hatten wir Gelegenheit, Susan und Ernst um Autogramme zu bitten. Was da nicht alles beschrieben wurde: Leibchen, Teller, Hefte, Bücher, Autogrammkarten und Plakate.

Für mich war wieder ein Rundgang durch das Schloß angesagt. Zunächst besuchte ich Renate Zirl´s Stand gleich im Erdgeschoß. Einiges Interesse an der "Light of Fandom"-CD (Info) und an den Fanzines besteht, wurde mir erzählt. Danach ab in den 1. Stock zu den Rauscher´schen Bananenkisten. Tochter Rauscher wachte in der Mitte der Schätze: Hefte, Perry Rhodan- und Science Fiction-Bücher, PRS-Karten u.e.m.

Den Gang entlang kam ich an unseren beiden Computer vorbei, einer wurde mit "Thoregon" der andere mit "Perry Rhodan Operation Eastside" gefüttert. Beide Rechner waren ständig besetzt. Weiter ging es in den Klassenraum mit den "Warhammer"-Figuren. Bei einem kleinen Gewinnspiel gewann ich eine kleine Figur.
Im nächsten großen Klassenzimmer ging es heiß her: Die PRSK-Spieler waren mitten in ihrer 2. Runde. Auf allen Tischen hunderte, wenn nicht mehr als eintausend bunte Karten, sowie Kekse, Schokolade und Cola - das Spiel scheint viel Energie zu benötigen! Rainer Nagel erklärte gerade einigen Newcomern das Spiel, danach gab es eine Einführungsrunde.



 Das 1. Österreichische Perry Rhodan Sammelkarten-Turnier war ein großer Erfolg



Raus aus dieser Klasse, rein in die nächste. Hier war das nächste "Paradies": Die Cosmic Company hat den gesamten Raum mit Büchern, Raumschiffmodellen, PRS-Karten u.v.m. entsprechend ausstaffiert. Der Andrang war entsprechend groß.


 Ein Klassenzimmer voll Bücher, CD, Spiele ... die Cosmic Company



Gegenüber der Klasse waren die Stände der PRFZ - nur ein paar Briefmarken, Drucke von Al Kelsner und Autogrammkarten lagen auf den Tischen (Schade, daß die Spedition nicht geliefert hat!) und von SSV Klapf-Bachler.

Damit war mein Rundgang im 1. Stock vorbei. Die Stufen hinunter traf ich auf den Stand der Landjugend. Kuchen, belegte Brote, Frankfurter (Wiener) Würstchen, Fruchtsäfte, Schilcher- und Kernölflaschen zierten die Tische. Dahinter die fleissigen Mitarbeiter, immer um unser Wohl bemüht.


 Karten ausgeben, Geld verwalten und gut aufgelegt sein: Unsere Helferleins bei der Kassa: Oliver Gerler und Nicole Erkinger



Kurz noch ein Blick zu Nikki und Oliver an der Kassa und ein einer vor das Schloß, dann wieder zurück zur Bühne!
Gegen 16:30 bat ich dann Susan Schwartz vor das Mikrophon zum nächsten Programmpunkt:

Aus dem Alltag einer SF- und PR-Autorin

Susan Schwartz, mit unserem schwarzem Käppi beschirmt, bat sofort um Fragen aus dem Publikum, was dieses bereitwillig aufnahm. Alle Fragen habe ich mir nicht merken können, aber sie erzählte wie sie einen Roman angeht. Zuerst kommt - zumeist rechtzeitig - ein Exposé ("Ich kann nach den Exposés von Ernst immer besonders gut arbeiten!") zu ihrem Roman und die dazugehörigen Exposés der anderen Autoren (meistens werden immer 5 auf einmal verschickt). Nach dem Durcharbeiten aller Schriftstücke, beginnt sie ihren Roman zu entwickeln und zu schreiben. Zuerst arbeitet sie mäßig daran, mit fortschreitendem Zeitdruck immer intensiver. 110 Seiten kommen so zusammen, 3 -5 Titel mit Untertitel müssen noch ausgedacht werden und dann ab zur Post.
Übrigens: Ihr nächster Roman ist Band 1956, hier spielen Vince Garron und das Bluesmädchen Tuyula in einer fernen Gegend die Hauptrolle. Aktuell arbeitet sie an Band 1967, ein Doppelband mit Ernst Vlcek.

Zurück zum Schreiben: Die ausgedachten Titel und Untertitel werden nicht immer von der Redaktion abgesegnet, beim Roman "Die Farben des Bösen" kam aber der Titel von ihr. Auf die Frage zum "Experiment" Andreas Eschbach als Perry Rhodan Autor, antwortet sie, daß sie es sehr positiv empfindet, daß hin und wieder "frisches Blut" hinzukommt.

Nachdem es mir so vor kommt, daß sie besonders häufig Exposés mit weiblichen Hauptrollen bekommt, sagt sie, auf meine Frage hin, daß ihr das nichts ausmacht, sie habe ja auch andere Hauptpersonen charakterisieren (ihre Hauptgebiet, nach eigener Definition) dürfen. Besonders nett fand sie, daß sie sich für ihren ersten Roman - "Im Netz des Quidor", 1652 - einen der Unsterblichen aussuchen konnte, wie wir wissen, wählte sie sich Bully.

Auch hier vergingen die 45 Minuten nur allzu schnell. Nach heftigen Akklamationen machte sie Daniela Rost und Michael Thurner für den nächsten Programmpunkt Platz.

Wie schrieb ich erfolgreich eine Perry Rhodan Kurzgeschichte

"Kaum ein anderer hat das Gesicht der PERRY RHODAN-Serie so geprägt, wie der bei Kollegen und Fans gleichermaßen beliebte Autor Willi Voltz. Am 28. Januar 1997 wäre Voltz 60 Jahre alt geworden. Auf Anregung seiner Witwe, Frau Mahn, hat sich die PERRY RHODAN-Redaktion entschlossen, in diesem Jahr einen Willi-Voltz-Kurzgeschichten-Wettbewerb zu veranstalten.

Was ist zu beachten?

Inhaltlich muß es um PERRY RHODAN gehen, und die Stories müssen einen Bezug zu Willi-Voltz-Figuren haben."
begann Ende 1997 der Aufruf zum Willi-Voltz-Kurzgeschichten-Wettbewerb. Nach vielen Einsendungen wurden 10 Preisträger (4 Österreicher, 5 Deutsche und 1 Schweizer) ermittelt.
Zwei der österreichischen Preisträger stellten sich - nach einleitenden Worten - den Fragen des Publikums. Daniela erzählte ein wenig von ihrem Werdegang und daß sie nur so nebenbei von diesem Bewerb erfahren hat. Nachdem sie aber kaum die Perry Rhodan Serie bis dahin gekannt hat, las sie - nach ihrer Entscheidung Alaska Saedelaere als Protagonisten zu wählen - in kürzester Zeit an die 30 Hefte mit ihm als Hauptperson. Nach einigen Überlegungen verfaßte sie dann innerhalb eines Tages ihre Kurzgeschichte.

Michael hingegen wählte sich ganz bewußt ("Ich wollte jemanden nehmen, der vielleicht nicht so oft als Hauptfigur gewählt wird.!) einen der 7 Mächtigen: Partoc. Er hält das Verfassen von Kurzgeschichten aber für Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit. Sie hinsetzen, seine Ideen zu entwickeln, alles aufzuschreiben, durchzulesen, korrigieren und alles fertigzustellen ist Arbeit, sagte er.

Trotzdem - und das als Trost für alle Schreiber/innen - sei gesagt, daß, wenn eine Kurzgeschichte oder Roman aufgelegt wird, das positive Gefühl des Erfolges alle Mühen Wert ist.

Wir gratulieren Daniela zum 9. Platz und Michael zum 3. Platz. Michael hat bereits eine neue schriftstellerische Aufgabe übernommen.
Zum Schluß wollte ich von Klaus noch wissen, wann der Kurzgeschichten-Band erscheinen wird. "Bald", war seine Antwort.

Nach einer kurzen Umbau-Pause - Diaprojektor und Leinwand wurden aufgestellt - bat ich Harald Ottacher um seinen Programmpunkt.

Perry Rhodan und die Astronomie

Der Beitrag "Die Physik bei Perry Rhodan" von Götz Roderer entfiel leider, da sich Götz Roderer wegen Arbeitsüberlastung entschuldigen ließ. So konnte Harald Ottacher die Zuhörer/innen in seinen Bann ziehen. Kurz und anschaulich bewegter sich dabei immer weiter von unserm Sonnensystem weg. Venus - Milchstraße - Lokale Gruppe - bis hin zu den entferntesten Zielen der Perry Rhodan Protagonisten konnte er Beispiele bringen. M13, M87, die "älteren" und die "neuen" Schauplätze wurden dabei untersucht. Viel entsprang der Phantasie der Autor/inn/en - die Venus als Dschungelplanet bis hin zum "Kessel", den es dort so nicht gibt - viel fußt aber auf profundem Wissen.

Nach Haralds vortrefflichen Vortrag warteten schon alle begierig auf den Bus der Fa. Resch. Er sollte einen großen Teil der Con-Besucher zur Buschenschank Pugl bringen. Da einige mit dem eigenen PKW fahren wollten, ergab sich ein kurioses Bild: Vorneweg der Bus (in "affenartiger" Geschwindigkeit - mein "Schnauferl" ist da gar nicht mehr mit gekommen), dahinter eine "Schlange" von gut 10 Autos.


1. Akt
Zwischenspiel